Blockschutthalden am Rammelsberg

Okernick: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Okerumflut_Braunschweig_1765_heute.png

Das Anthropozän beschreibt das heutige Zeitalter nach dem des Holozäns. Dieses wurde, beziehungsweise wird, durch die Eingriffe des Menschen in die Kreisläufe des Planenten bedingt – noch gibt es keine Einigkeit über einen einheitliche Festlegung für einen allgemein gültigen Marker ab dem die Zeitrechnung beginnen soll – das wir bereits im Anthropozän leben, ist jedoch eine weitverbreitete Annahme. Das Projekt bezieht sich in der Argumentation auf einen weiteren Schritt – anstelle von einem flächendeckendem gleichmäßigen Einfluss des Menschen wird von ortsspezifischen Wechselwirkungen zwischen menschengemachten Infrastrukturen und wilden Agenten als wesentlichen Betrachtungsfenster ausgegangen¹ – so soll der Fokus auf einzelne differenzierte Punkte fallen, um zu einer kritischen Reflexion über die Zusammenhänge im Orbit der Oker anzuregen.

Im Norden Braunschweigs fließt der Beberbach, ein unscheinbarer Bach von 12 Kilometern Länge, der in die Schunter mündet. Die Kartographie eines solch kleinen Gewässers scheint nur insofern eindeutig zu sein, als dass der Beberbach ein Zulauf der Schunter ist. Der Ursprung des Beberbachs jedoch wird – wie in historischen und älteren Karten deutlich wird – sehr unterschiedlich interpretiert.

NLWKN: NSG Blockschutthalden am Rammelsberg, online unter: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-blockschutthalden-am-rammelsberg-43079.html, (aufgerufen 29.01.25).

Wie man sieht, werden selbst allgemein anerkannte oder offensichtliche Regeln darüber, wo ein Fluss beginnt, zurückgestellt, sobald es darum geht, zu definieren und festzulegen. Denn was macht das Anthropozän – das geologische Zeitalter, das durch die Eingriffe des Menschen in die Umwelt geprägt ist – aus, wenn nicht der moderne Mensch, der die Geschichte schreibt?
 
 
 Ein spannendes Phänomen: Ein Gewässer, das seit jeher Teil einer Kulturlandschaft ist, wird in seiner Komplexität aus den Augen verloren. Denn der Mensch, der unermüdlich strebt, alles erfassen, ein- und unterordnen will, wie es Goethe in Faust beschreibt, bleibt letztlich bloß ein Schöpfer von Definitionen – und damit auch ein Irrender. Ob es die Festlegung einer Bachquelle ist oder die Grenzziehungen ganzer Kontinente, stets beschreibt der Mensch die Welt nach seinem Bild. Doch während er schafft und festlegt, bleibt die Natur – wie der Beberbach – ein stiller Zeuge, der sich letztlich nur den Regeln der Physik, nicht der Willkür des Menschen, unterwirft. Vielleicht liegt darin die Ironie des Strebens: dass der Mensch immer irren muss, solange er glaubt, die Natur fassen zu können.

https://www.instagram.com/bs.energy/p/C9zu8smIfTR/?locale=es_LA

Die Okerumflutgräben stellen ein Beispiel für eine Landschaft dar, die durch menschlichen Eingriff in eine Form der Infrastruktur umgewandelt wurde und lassen sich der Beschreibung Maschine zuordnen. Diese künstlich angelegten Wassergräben dienten ursprünglich als Teil der Stadtbefestigung und wurden gezielt zur Verteidigung der Stadt genutzt.
 
 
 
 Die Umwandlung der natürlichen Flusslandschaft in ein komplexes System aus Gräben, Wällen, Kurtinen und Ravelins zeigt die Anstrengung zur Gewinnung und Verteilung von Ressourcen - in diesem Fall der Ressource Sicherheit mithilfe des Wassers.
 
 
 
 
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Der lange Heinrich, das Heizkraftwerk am Standort Mitte, erzeugt seit 1924 Strom und Fernwärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei hat der Ressourceneinsatz von Kohle bis zu dem Jahr 2023 stattgefunden, danach wurde das Kraftwerk auf die Nutzung von Altholz für das Biomasse-Heizkraftwerk umgestellt und Erdgas für das Gasturbinenkraftwerk. Der schon genannte Einsatz von Kohle ist ein drastischste Eingriff in die Landschaft, aber auch das Verfahren, Altholz zu verbrennen, stößt auf Kritik. Besonders der NABU kritisiert, dass dabei viel CO2 freigesetzt wird und dass dieses Verfahren aktuell von vielen Kommunen genutzt wird, also der Effekt verstärkt wird. Nach eigenen Aussagen von BS-Energy werden die im Verbrennungsprozess entstehenden Reststoffe, unter anderem Feinstaub von BS Energy, herausgefiltert.

¹ vgl. Weller, Richard (Hg): To the Ends of the Earth: A Grand Tour for the 21st Century, Birkhäuser Verlag, Basel, 2024.

Blockschutthalden am Rammelsberg, online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Blockschutthalden_am_Rammelsberg

https://www.stadtentwaesserung-braunschweig.de/2023/08/10/oker-umflut-naherholung-mit-wasser-und-natur/

Die #Tags in diesem Projekt sind ein Zitat aus dem Werk &quot;To the Ends of the Earth – A Grand Tour for the 21st Century&quot; von Richard Weller.¹ Zur Übersicht und zur Vereinfachung der weiteren Verwendung sind sie hier frei aus dem Englischen übersetzt:

C.Mezzo-1: Blick auf Oker vom Süden aus, online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Oker_(Goslar)#/media/Datei:Oker_(Goslar).JPG, (aufgerufen 29.01.25).
 
 
 
 
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Die Vergangenheit des Bergbaus im Harz und die damit zusammenhängende Industrialisierung haben die Flussauen im Vorland stark mit Schadstoffen kontaminiert und insbesondere die Oker wurde nachhaltig belastet. Dabei zeichnet sich die Verunreinigung insbesondere durch Blei, Cadmium, Arsen, Kupfer und Zink aus. Wie schon erwähnt, treten bei der Okeraue periodische Überschwemmungen auf, wodurch das Umland und die landwirtschaftlichen Flächen dann mit diesem verunreinigten Wasser überschwemmt werden.

Verborgene Gefahr im Idyll: Die Schattenseite der Okeraue

https://www.bs-energy.de/unternehmen/versorgung/erzeugungsanlagen/#hkwm

Ortsspezifisches (patchy) Anthropozän

https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkraftwerk_Mitte_(Braunschweig)

Das unterirdische Netzwerk des Burgmühlengrabens

Ist Ihr Fluss nicht dabei?:
 
 
 hanna@orbitderoker.de

https://bauwissen.tu-braunschweig.de/index.php/Rosentalbr%C3%BCcke

Für die Bewirtschaftung dieser Flächen hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Beratungsangebot geschaffen, um die landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen für die Lebensmittel- und Futtermittelproduktion weiterhin zu ermöglichen, trotz der Verunreinigung.
 
 
 
 An dieser Stelle wird die Okeraue als #Monster betrachtet und steht im Kontext der Landwirtschaft und des Bergbaus. Denn mit den Maschinen, an dieser Stelle also dem Bergbau, haben die Menschen große ökologische Folgen verursacht.. Die Okeraue lässt auf den ersten Blick, von der reinen Betrachtung aus kein Monster vermuten, erst in der genaueren Betrachtung lassen sich die ungeheuerlichen Auswirkungen erahnen. Besonders monströs sind die Folgen nach den Überschwemmungen, denn somit gelangt die Verunreinigung in die landwirtschaftlichen Flächen und somit weiter in den Kreislauf der Lebensmittelproduktion.
 
 
 
 
 
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Der Südsee ist ein von Menschen künstlich geschaffener See. Ein Grund für die Entstehung des Südsee war es, ein Naherholungsgebiet zu schaffen, was sich vorerst gut auf den Begriff Paradies projizieren lässt. Jedoch sind die Orte des Paradieses mehr als das, sie sind Orte, an denen auch unter anderem ökologische und ethische Fragen über die Rolle der Menschen gestellt werden können.Hier kann die Frage gestellt werden, welches Recht der Mensch hat, in die Natur einzugreifen, um sich ein eigenes Paradies zu schaffen und das Mikroklima zu beeinflussen?
 
 
 
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Die Gier nach Erz trieb den Bergbau immer Tiefer in das Gestein. Dort stieß er zunehmend auf Probleme durch eindringendes Grubenwasser, welches die Förderung erschwerte. Um den Betrieb wirtschaftlich zu halten, war daher eine technische Lösung erforderlich. Diese fand man in den Oberharzer Wasserregalen, die zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert errichtet wurden. Obwohl sie zeitlich noch vor der Industrialisierung entstanden, gelten sie als eine vergleichbare ingenieurstechnische Errungenschaft.
 
 
 
 Die Wasserregale wurden in der Umgebung des heutigen Clausthal-Zellerfeld angelegt. Sie sammelten Regenwasser, das über ein umfangreiches System von Aquädukten gezielt zum Bergwerksbetrieb geleitet wurde. Dort diente es vor allem dem Antrieb großer Wasserräder, die das Grubenwasser aus den Schächten nach oben beförderten und so den fortlaufenden Bergbau ermöglichten.
 
 
 
 Da die Wasserregale oberhalb liegen, sind sie weit außerhalb des Sichtfeldes des Geschehens am Fuße des Berges. Laut der einsehbaren Messwerte des Landes sind sie frei von jeglicher Kontamination durch den Bergbau (entsteht z.B. durch Erzwäsche) – auch wenn die Wasserregale diese Verschmutzung nicht nur befördert, sondern überhaupt erst im großen Stile möglich gemacht haben. 
 
 
 Zum Teil werden sie auch noch wirtschaftlich von den Harzwasserwerken betrieben.
 
 
 
 Heute sind sie ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes &quot;Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft&quot; und werden als Erholungsgebiet mit Wasserwanderwegen genutzt – daher ergibt sich der Tag des Paradieses.
 
 
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Der Burgmühlengraben wird mit dem Tag Maschine versehen. Bei dem verrohrten Burgmühlengraben handelt es sich um eine Infrastruktur, die geschaffen wurde, welche die Landschaft transformiert hat. Der Graben wird dafür genutzt, bei Starkregen die Verteilung von Wasser ohne Überschwemmungen zu organisieren. Dabei wird aber das Wasser durch Fäkalien verunreinigt und muss durch einen Prozess der Reinigung laufen. Die Folge der unterirdischen Verrohrung ist außerdem, dass ein wichtiger Klimaregulator verloren gegangen ist. Denn unterirdisch kann der Fluss keine Auswirkungen auf das Stadtklima haben.
 
 
 
 
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– ein interaktiver Atlas einer Kulturlandschaft

Man war sich zwar einig, dass ein Bach einen Anfang braucht – doch nicht darüber, wo genau sich dieser befindet. Denn längst nicht jeder Fluss besitzt eine Quelle im klassischen Sinne, bei der Grundwasser an einer Stelle sprudelnd an die Oberfläche tritt und von dort aus seinen Lauf nimmt. Geologische Formationen und landwirtschaftliche Maßnahmen wie Dränagen führen oft zu vielfältigen Wasseraustritten, aus denen sich irgendwann ein Bach- oder Flusslauf bilden kann.
 
 
 Im Falle des Beberbachs hat der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) vor einiger Zeit einen Anfang definiert: Auf aktuellen Karten lässt sich der Bach bis zu seiner angeblichen Quelle verfolgen. Doch stellt sich die Frage: Ist dieses Rohr unter einem Feldweg neben einer Eiche wirklich der Ursprung?
 
 
 Der weitere Verlauf ist unbestritten, Beberbach, Schunter, Oker, Aller, Weser, Nordsee ... &quot;Alle Flüsse fließen ins Meer&quot; - das ist ebenso eine Binsenweisheit wie etwa &quot;Alle Straßen führen nach Rom&quot;. Beide haben ihre Gültigkeit, aber von Beiden gibt es auch Ausnahmen. So gibt es Flüsse, die münden in einen abflusslosen Binnensee oder sie versickern einfach - meist in einer Wüste, aber auch die Donau versickert zeitweise in einem porösen Untergrund bei Tuttlingen in Schwaben. Und da die Römer Straßen im modernen Sinn als Erste bauten, waren die meisten auf ihre Hauptstadt, also Rom, ausgerichtet - bis auf die, die es eben nicht waren. Was aber beide Sprichwörter verbindet, ist die Tatsache, dass die Römer, wie andere Völker auch, gern Flussläufe als natürliche Grenzen benutzten. So errichteten sie etwa den Donau-Iller-Rhein-Limes in Germanien und definierten ihn als Grenze zu den sogenannten Barbaren.
 
 
 Der Beberbach bezieht sein Wasser teilweise aus dem zum offiziellen Quellbach ernannten kurzen und schnurgeraden Arm, zum anderen Teil aus einem viel längeren verzweigten Arm, der aus einem großen, höher gelegenen Waldgebiet kommt. Zufälligerweise markiert nun dieses Gewässer, das offiziell nicht als Beberbach gilt, einen historischen Grenzverlauf zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Königreich Hannover. Der andere Arm trennt lediglich das Feld von Bauer Mecke von dem des Bauern Bolte. Leider hat aber der lange Arm nicht den einen Anfang, der gewollt wurde, sondern viele kleine Rinnsale fließen unübersichtlich zusammen und bilden dann zaghaft irgendwo ein dauerhaftes Gewässer.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Neues-Biomasse-Heizkraftwerk-wandelt-Holz-Abfaelle-in-Waerme-um,braunschweig8182.html

Maschinen sind die Motoren unserer Utopien. Sie beziehen sich somit auf die Werkzeuge der Industrialisierung – Gegenstände, die die Landschaft verändert haben und immer noch verändern. Sie sind ebenfalls vom Menschen geschaffen; jedoch nicht, um sich daran zu erfreuen, sondern um die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Egal ob groß oder klein, ob Fabrik oder Traktor – hiermit sind jene Dinge benannt, die uns in Zukunft unsere Utopie erschaffen sollen.

Harzwasserwerke: Kulturdenkmal Oberharzer Wasserwirtschaft: Pionierarbeit der Energieversorgung, online unter: https://www.harzwasserwerke.de/ueber-uns/anlagen/oberharzer-wasserwirtschaft/, (aufgerufen 29.01.25).

https://www.braunschweig.de/leben/umwelt/boden/schwermetalle_okeraue_start.php

https://www.braunschweig.de/tourismus/stadtnatur/sehenswuerdigkeiten-parks-seen-.../suedsee.php

Als Schlammteiche werden hier mehrere nahe beieinander oder sogar aufeinander liegende Altlastbecken bezeichnet. Zu den Altlasten gehören die Sondermüllabfälle einer ehemaligen Formsandgrube, die von der Firma Gebr. Borchers/H.C. betrieben wurde, Abfälle der ehemaligen Hausmülldeponie Paradiesgrund und Altlasten des Bergbaus am Rammelsberg, welche unter der Leitung der Preussag AG Metall eingeleitet wurde.
 
 
 
 
 Laut dem BUND Verband Westharz befinden sich die Schlammgruben in einem kritischen Zustand – sie drohen zu brechen und sich dann über dem Ort Oker zu entleeren.
 
 
 
 
 Als Ausgang für den Bau diente eine natürliche Anhöhe, welche im Laufe der Zeit weiter verformt wurde. Das #Monster, was danach geschaffen wurde, liegt nun nicht mehr vollständig im Entscheidungsspielraum der Stadt – wie vereinzelte Erdrutsche gezeigt haben.
 
 
 
 
 Über die Konsequenzen eines möglichen Unglücks möge gar nicht weiter fantasiert werden – nach einem Bericht der Stadt Goslar ist eine Sanierung bereits geplant. Diese soll, sobald abgeschlossen, verhindern, dass jährlich 50t bis 100t Zink entweichen – was impliziert, das dies momentan vor der Sanierung der Fall zu sein scheint.
 
 
 
 
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Holste, Eberhard: Die Rammelsberger Flechten, online unter: https://www.nu-goslar.de/2011/06/18/die-rammelsberger-flechten/, (aufgerufen 29.01.25).

Wikipedia: Oberharzer Wasserregal, online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Wasserregal, (aufgerufen 29.01.25).

https://www.bs-energy.de/blog/2024/04/23/kohle-ade-bsenergy-vollzieht-kohleausstieg/

Beschreibt gegenwärtige Landschaften, die ökologische und ethische Fragen in Beziehung zwischen Mensch und Natur aufmachen. Angelehnt an den Garten Eden der abrahamitischen Religionen ist hiermit ein Ort der vermeintlichen Unschuld assoziiert – somit aber auch ein Ort der Sünde.
 
 
 Aus anthropologischer Sicht ist damit der Übergang zur Agrarrevolution gemeint – der Mensch begann sesshaft zu werden, womit auch ein großes Maß an Zerstörung durch Kriege über Territorien oder Hungersnöte einherging. Das Paradies stellt in unserem Kontext einen Ort dar, der vom Menschen geschaffen wurde, um der theologischen Beschreibung eines Gartens nahezukommen – hier fallen vor allem Naturschutzgebiete oder Parkanlagen hinein.
 
 
 Somit eröffnet sich aber auch ein ethischer Kontext, in dem zur Frage steht, ob es dem Menschen unterliegen sollte, welche Orte zu Paradiesen werden und wie diese auszusehen haben.
 
 
 
 
 
 
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https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/14578_Angebot_der_LWK_Niedersachsen_Beratung_fuer_die_Produktion_auf_belasteten_Standorten_

https://www.braunschweig.de/leben/stadtportraet/stadtteile/melverode/suedsee.php

„Es irrt der Mensch, solang er strebt“ (Gott zu Mephisto) (Goethe - Faust, Prolog im Himmel)– und besonders gerne scheint er danach zu streben, Dinge zu regulieren, zu kontextualisieren und festzulegen. Dass diese Festlegungen oft einer reinen Regelungswillkür entspringen, zeigt beispielhaft die Kongokonferenz (1884/1885), deren Folgen die vielen unnatürlichen, wie mit einem Lineal gezogenen Grenzen der afrikanischen Länder waren. Doch man muss nicht in die Ferne schweifen, um ähnliche Phänomene zu entdecken – ein Blick ins Detail genügt.

Die Blockschutthalden wurden 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Eine Begründung ist das Vorkommen seltener Flechtenarten. Hier ist zum Beispiel die Lecidea ullrichii zu nennen, welche ausschließlich hier verbreitet sein soll. Im Zuge des Schutzes wurden die Halden entkusselt.
 
 
 
 Was die Flechten hier so außergewöhnlich macht, ist ihre Resistenz gegenüber schwermetallhaltigen Böden.
 
 
 
 Hier stehen sich also unterschiedliche Bewegungen gegenüber: zum einen handelt es sich um einen vom Menschen stark veränderten und belasteten Ort, der von verschiedenen Seiten als unwirklich beschrieben wird – auf der anderen Seite steht das Aufkommen seltener Lebewesen, die im Sinne der Gesellschaft als schützenswert betrachtet werden.
 
 
 
 Somit ergibt sich für uns der Tag einer #Ruine. Auch wenn argumentiert werden könnte, dass die schwermetallhaltigen Böden durch den Kontakt mit Regenwasser weiter zu einer Kontamination der Umwelt führen, scheint es sich dennoch um einen Ort zu handeln, der bewusst sch selbst überlassen werden soll.
 
 
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Insbesondere der Einsatz der Ressourcen ist relevant, um den langen Heinrich nicht nur als einzelnes mechanisches Projekt, sondern in einer komplexen Infrastruktur, welche maßgebliche Einflüsse auf die Landschaften haben, zu betrachten.
 
 
 
 Das Heizkraftwerk am Standort Mitte in Braunschweig wird hier dem Begriff der Maschine zugeordnet. Es handelt sich um eine von Menschen geschaffene Infrastruktur zur Ressourcengewinnung und -verteilung. Der Einsatz der Ressourcen, insbesondere der Kohle, ist besonders relevant, um den maßgeblichen Eingriff in die Landschaft verstehen zu können. Das Kraftwerk durchlief mehrere Transformationen, von der ursprünglichen Kohlenutzung bis hin zur aktuellen Verwendung von Altholz und Erdgas. Diese Umstellung zeigt die Anpassungsfähigkeit solcher &quot;Maschinen&quot; an sich ändernde technologische und ökologische Anforderungen, lässt jedoch die Frage offen, ob ein Umstieg von der einen auf die andere Ressource wirklich die abschließende Lösung ist.
 
 
 
 
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https://www.youtube.com/watch?v=GH2iZZMXZA0&amp;t=322s

Die Okerumflutgräben bezeichnen die künstlich angelegten Wassergräben der Oker, welche auch als Stadtgräben bezeichnet werden. Durch diesen Wasserlauf wird der historische Stadtkern begrenzt, denn die Ressource Wasser wurde im Mittelalter zur Verteidigung der Stadt genutzt. Außerdem wurden die Innenseiten der westlichen und östlichen Flussarme mit Wällen für die Verteidigung versehen. Zur äußeren Seite wurde der Flusslauf mit Kurtinen und Ravelins befestigt. Ab dem Jahr 1800 entschied sich die Stadt Braunschweig, dass keine solche Befestigungsanlage mehr vonnöten ist. Einerseits, da sich die Stadtgrenze zunehmend verschob, aber andererseits auch wegen der fortgeschrittenen Kriegs- und Waffentechnik, da diese sich weiterentwickelte und ein Fluss nicht mehr als unüberwindbar galt. 
 
 


 
 
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https://regionalheute.de/braunschweig/okeraue-verordnung-zum-umgang-mit-bodenbelastungen/

Wikipedia: Ende des Burgmühlengrabens am Geiershagen, der Graben wird seit 2009 unterirdisch zum Pumpwerk Inselwall abgeleitet, online unter:https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Oker_in_Braunschweig#Burgm%C3%BChlengraben, (aufgerufen 29.01.25).

„Es irrt der Mensch, solang er strebt“ (Gott zu Mephisto) (Goethe - Faust, Prolog im Himmel)– und besonders gerne scheint er danach zu streben, Dinge zu regulieren, zu kontextualisieren und festzulegen. Dass diese Festlegungen oft einer reinen Regelungswillkür entspringen, zeigt beispielhaft die Kongokonferenz (1884/1885), deren Folgen die vielen unnatürlichen, wie mit einem Lineal gezogenen Grenzen der afrikanischen Länder waren. Doch man muss nicht in die Ferne schweifen, um ähnliche Phänomene zu entdecken – ein Blick ins Detail genügt.

Paradies Braunschweiger Südsee?

Was Monster sind und wie sie aussehen, ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. In unserem Zusammenhang sind damit die Orte gemeint, die einmal losgelassen, keine Ruhe mehr geben und uns ununterbrochen verfolgen. Es sind Orte, an denen die Konsequenzen menschlichen Handelns so starke sozio-ökoligische Veränderungen hervorgebracht haben, dass sie sich nun außerhalb der Möglichkeiten des menschlichen Handelns befinden zu scheinen und somit nicht rückgängig machbar wirken. Monster sind häufig dort, wo der Mensch voller Euphorie seiner Utopie nahekommen wollte, dass er weder zurück, noch zur Seite schaute.
 
 
 
 
 
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Wikipedia: 
 
 Abfluss aus dem Pumpwerk Inselwall in den Burgmühlengraben, online unter: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Burgmuehlengraben_Pumpwerk.JPG, (aufgerufen 29.01.25).

Titelbild: JuTe CLZ: Teichanlagen des Oberharzer Wasserregals bei Buntenbock südlich von Clausthal-Zellerfeld, online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Wasserregal#/media/Datei:Teiche_Buntenbock.jpg

Harzwasserwerke: Kulturdenkmal Oberharzer-Wasserregal eine schematische Darstellung, online unter: https://www.harzwasserwerke.de/wp-content/uploads/2023/10/kulturdenkmal-oberharzer-wasserregal-eine-schematische-darstellung.pdf
 
 


 
 
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https://www.braunschweig.de/leben/umwelt/wasser/gewaesser/suedsee.php

Instrumente sind jene Erfindungen des Menschen, die ihm dabei helfen, seine Umwelt zu verstehen. Auf der Suche nach immer neuen Erkenntnissen und dem Wunsch immer weiter, die Erde nach seiner Vorstellung einer Utopie zu formen, werden immer neue Instrumente geschaffen. Sie liefern Informationen, die die Sinne des Menschen überschreiten und formen sie in jene, die vermeintlich verstanden werden können.

Die Energiequelle des Bergbaus

Wikipedia: Panoramabild vom Südsee vom Süd-Osten im März 2020, online unter:https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdsee_(Braunschweig)#/media/Datei:S%C3%BCdsee_Braunschweig_Panorama_from_East_in_March_2020.jpg, (aufgerufen 29.01.25).

Die Oker entspringt im Nationalpark Harz nahe Altenau in 900 Metern Höhe am Bruchberg – von dort aus wurde sie gestaut, begradigt, schiffbar gemacht und um die Städte Wolfenbüttel und Braunschweig geleitet. Heute gibt es zunehmend das Bestreben, den Fluss zu Renaturieren, ohne das wirklich klar wäre, wie der natürliche Zustand ausgesehen haben müsse. Denn zusätzlich gab es eine über 1000 Jahre lange Bergbaugeschichte ausgehend von den Erzvorkommen am Rammelsberg. Dieser bewirkte eine starke Kontamination mit Schwermetallen die sich heute durch den weiteren Verlauf entlang der Aller, der Weser und schlussendlich der Nordsee nachweisen lässt.
 
 
 
 Orbit der Oker beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in dieser Kulturlandschaft und bedient sich dabei einem kritischen Vokabular eines ortsspezifischen (patchy) Anthropozän.

Wikipedia: Heizkraftwerk Mitte von Westen (2011), online unter:https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkraftwerk_Mitte_(Braunschweig), (aufgerufen 29.01.25).

https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_naturschutzgebiete/45128.html

Wikipedia: Eingestaute „Schwarzfläche“ in der Braunschweiger Okeraue, online unter:https://de.wikipedia.org/wiki/Braunschweiger_Okeraue, (aufgerufen 29.01.25).

Titelbild: B.Nunold: Schlackehalde Rammelsberg / Goslar, online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Blockschutthalden_am_Rammelsberg#/media/Datei:Schlackehalden_Rammelsberg_91.jpg, (aufgerufen 29.01.25).

Beschwerden für nicht erhaltene Bilder:
 
 
 anton@orbitderoker.de

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 freigelegt-werden

Egal welcher Kategorie ein Ort angehört, er wird irgendwann zu einer Ruine. Ruinen sind Orte, die vom Menschen verlassen wurden und nun sich selbst überlassen sind. Sie dienen als ein Blick in die Vergangenheit, in andere Kulturen und laden zur Reflexion darüber ein, was wir geschaffen haben.
 
 
 Aus dieser Konfrontation heraus, kann wieder eine Vision für die Zukunft entstehen, die die Lehren der Vergangenheit verarbeitet.
 
 
 Ruinen sind für uns vor allem Orte, die der Mensch verlassen hat, die aber keinen fortlaufenden Schaden anrichten – dann würden wir von Monstern sprechen – stattdessen sind sie lediglich Gebiete, für die noch offen ist, ob sie irgendwann wieder bewirtschaftet oder tatsächlich in Ruhe gelassen werden.
 
 
 
 
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Knolle, Friedhart: Dammbruch am Bollrich zu befürchten?, online unter: https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/fileadmin/uwz/media/Dokumente/uwz-pdfs/2022-02/Dammbruch_am_Bollrich_zu_befuerchten.pdf, (aufgerufen 29.01.25).

¹ vgl. Tsing, Anna L., Jennifer Deger, Alder Keleman Saxena, and Feifei Zhou. Feral Atlas: The More-Than-Human Anthropocene, Redwood City: Stanford University Press 2021, http://doi.org/10.21627/2020fa

Im Gegenzug zum Paradies stellt die Utopie den Versuch der Menschen dar, eine ideale Zukunft zu schaffen – die wesentliche Referenz für dieses Unterfangen ist die Stadt. Der Ort an dem die Menschen zusammenkommen, um aufgeklärt und besonnen das Zusammenleben von morgen zu gestalten. Hierzu zählen auch die Produkte der Industrialisierung: Überfluss an Materiellem und Hochkulturen. Doch so gut das auch klingt, hat jede Utopie über die Zeit die Tendenz zur Dystopie zu werden – also zu einem Ort, an dem sich die negativen Seiten des Fortschritts manifestieren: Armut, Kontamination, usw.
 
 
 Doch solange das Bestreben nach einer idealen Zukunft beibehalten wird, wollen wir auch den Tag der Utopie erhalten – noch wurde keine der Utopien auf unserer Karte aufgegeben.

„Es irrt der Mensch, solang er strebt“

Dieser Artikel hat das Anthropozän verlassen

Der Burgmühlengraben liegt hinter der Burg Dankwarderode und sein ungefährer Verlauf wird durch einen gepflasterten Graben dargestellt, um auf den historischen Verlauf zu verweisen. Durch diesen gepflasterten Graben fließt kein Wasser, denn der tatsächliche Burgmühlengraben verläuft unterirdisch in einem Kanal. Es gibt einige weitere unterirdische Wasserläufe, wie den Neustadtmühlengraben, den Bosselgraben und den Wendenmühlengraben. Es gibt vereinzelte Forderungen, diese Gräben wieder freizulegen, denn diese sind besonders für das Kleinklima in der Stadt relevant. Jedoch sind diese verrohrten Wasserläufe tief in der Erde eingelassen und außerdem ein Teil des Mischwasserkanalnetzes. Bei Starkregenereignissen wird das überschüssige Wasser beispielsweise in den Burgmühlengraben eingeleitet und ist dann mit Fäkalien verschmutzt.

Der Südsee gilt als beliebtes Ausflugsziel von Spaziergehenden, Joggenden aber auch für den Wassersport. Dabei handelt es sich um einen künstlich angelegten See, für den die ersten Konzepte schon zwischen 1937 bis 1939 entwickelt wurden. Das Ziel des Projektes war es eine Regulierungsmaßnahme für die alljährlichen Hochwasser und ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung zu schaffen. Die Pläne wurden aufgrund des Zweiten Weltkrieges jedoch nicht umgesetzt. Aufgrund einer Hochwasserkatastrophe im Jahr 1946 wurde der Bau eines Stausees 1952 verbindlich in den Flächennutzungsplan verankert. Erst aufgrund von Umbaumaßnahmen des Kopfbahnhofs zu einem Personendurchgangsbahnhof wurde aufgrund der Dammaufschüttungen die Entscheidung für die Anlage des Sees 1958 final getroffen. Die Aushubmassen für die Aufschüttung des Dammes wurden aus dem Südseebecken entnommen, wodurch der Südsee entstanden ist. Die Anlage des Sees soll positive Einflüsse auf das Mikroklima haben, indem die übermäßige Nebelbildung verhindert wird.
 
 
 
 
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https://www.braunschweig.de/leben/umwelt/natur/natur-und-landschaftsschutz/schutzgebiete/nsg/bs-okeraue.php

Detailaufnahme: Horst K., Highlight Naturschutzgebiet Blockschutthalden, Bild 94/594, online unter: https://www.komoot.com/de-de/highlight/234801, (aufgerufen 29.01.25).

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